Laserschneiden unter Wasser

Mit Laser Werkstoffe unter Wasser schneiden

Metall schneiden unter Wasser ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die bisher von Tauchern manuell ausgeführt wurde. Nun haben Laser Zentrum Hannover (LZH) zusammen mit der Leibniz Universität der Landeshauptstadt (LUH) ein neues automatisiertes Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe präzise und schnell unter Wasser geschnitten werden kann.

Metalle schneiden unter Wasser – Kein einfacher Job!

Bei vielen Gelegenheiten soll unter Wasser geschnitten werden. Es können Aufbauarbeiten in Offshore-Windparks, Bohrinseln oder Reparaturen an alten Brücken bzw. Schleusen sein – In jedem Fall musste bisher ein Taucher mehrere Stunden unter Wasser verbringen, um unter Wasser zu schneiden. Geschnitten wurde mithilfe von Lichtbogen-Sauerstoff-Schneideverfahren. Dabei wird eine Elektrode mit der speziellen wasserdichten Umhüllung per Hand geführt. Anstrengend für den Taucher und außerdem recht langsam – Durchschnittlich nur sieben cm pro Minute kann mit diesem Verfahren geschnitten werden.

Der Laser schneidet schnell und automatisch

Mit der innovativen Laserschneideanlage, die von Ingenieuren aus LZH und LUH entwickelt wurde, kann wesentlich schneller geschnitten werden. Testergebnisse zeigen, dass Geschwindigkeiten von bis zu 0,5 m pro Minute problemlos erreicht werden können. Experimentiert wurde dabei mit einem 10 mm dicken Stahl. Das neue automatisierte Verfahren macht den Job der Taucher leichter und effizienter, außerdem erhöht es die Sicherheit beim Trennen.

Anwendungsgebiete: Vom Abbau von Sprundwänden bis hin zum Rückbau von Kernkraftwerken

Laserschneiden unter Wasser wurde zunächst für den vollständigen Abbau von Sprundwänden entwickelt. Die Bedingung für die Ingenieure lautete: Die Wände sollen möglichst vollständig, inklusive Schlösser, entfernt werden. Außerdem sollen auch bereits korrodierte und eventuell stark mit Algen bewachsene oder verschmutzte Sprundwände auf diese Weise zuverlässig entfernt werden können. Schneidearbeiten wären bei den Tiefen zwischen zwei und sechs Meter durchzuführen. Die neue Technologie entspricht diesen Anforderungen in vollem Umfang, kann aber noch mehr. Aktuell arbeiten Techniker und Wissenschaftler daran, das Verfahren zu perfektionieren, um es für weitere Anwendungsgebiete zu öffnen. Sogar Rückbau von Kernkraftanlagen könnte durch die neue Laserschneideanlage wesentlich beschleunigt und vereinfacht werden.